Wirkstoff Beziehung

Wirkstoff Beziehung. Diese beiden Wörter enthalten so viel Sprengstoff. Deshalb ist es wichtig, sich mal in Ruhe damit auseinanderzusetzen. Wirkstoff ist sehr heilend, wenn er die richtigen Substanzen enthält. Aus ihm kann aber auch ein negatives Produkt entstehen, welches dann wie eine Art Klebstoff an einem haftet. Und Beziehung entsteht immer dann, wenn Dinge oder Personen miteinander in Kontakt sind.

Wirkstoff Beziehung ist also jenes Gespann, welches uns in unserem Leben in vielfältigster Art und Weise vom ersten bis zum letzten Atemzug begegnet. Welche Wirksamkeit haben nun die zwischenmenschlichen Beziehungen, die so viel Schmerz oder Freude bringen können?

Der Kern in jeder Beziehung ist die Resonanz. Jeder Gedanke und jedes Gefühl löst eine Schwingung im Gegenüber aus. Wenn wir viele positive Frequenzen erhalten, können wir ein geglücktes Leben führen. Durch negative Resonanz erfahren wir eine gefährliche oder sogar tödliche Mischung. Dies führt dann zu Kampf und Krampf und es entstehen oft schwere Krankheiten.

Damit überhaupt eine Beziehung entsteht, muss mich mein Gegenüber zunächst mal wahrnehmen und Interesse an meiner Person zeigen. Nur dann wenn mich der andere Mensch sieht entsteht eine Verbindung. Wenn mich seine Resonanz erreicht hat, dann gebe ich etwas zurück. Ich kann verbal reagieren oder nur mit meinem Körper antworten.

Wirkstoff Beziehung ist bei der Geburt noch nicht vorhanden. Säuglinge lernen aufgrund der Resonanz der Erwachsenen auf ihr Verhalten, das eigene Selbst zu entdecken. Je nachdem ob die Bezugsperson positiv oder negativ reagiert, entsteht in der Welt des Kindes ein Ordnungssystem. Wenn das Kind erlebt, dass bei lachen immer ein freundliches Gesicht oder liebevolles Wort folgt, so begreift es, dass dieses Verhalten etwas mit ihm zu tun hat. Genauso merkt es an der negativen Reaktion – wie zum Beispiel durch einen schrillen Ton – dass etwas nicht stimmt. Beim Kind kommt dann an „ich bin nicht ok“. Es wird dann versuchen dieses eben gezeigte Verhalten aufgrund der wiederholten negativen Resonanz einzustellen.

Dass sich eine eine individuelle dyadische Versorgung von Säuglingen langfristig bezahlt macht, erklärt u.a. Univ.Prof. Dr. Joachim Bauer „ein Staat, der Eltern nicht ausreichende Möglichkeiten einräumt, sich in der frühen Lebensphase ihrer Kinder intensiv um diese zu kümmern, zahlt später einen hohen Preis – in Form einer Zunahme psychischer, insbesondere depressiver Störungen und anderer Stresskrankheiten“